Archiv der Kategorie: Europa Krise Solidarität

Here We Are | Refugees & Selbstermächtigung

Wir möchten euch auf die „iz3w – Zeitschrift zwischen Nord und Süd„, Ausgabe 352 (Januar/ Februar 2016) hinweisen. Inhalt und Bestellung hier klicken

Refugees welcome!
Mit diesen Worten setzte die flüchtlingssolidarische Bewegung ein Zeichen gegen das europäische Ausgrenzungssystem. Der politische Impuls der Bewegung geriet jedoch gegenüber der paternalistischen „Willkommenskultur“ zunehmend ins Hintertreffen. Geflüchtete und MigrantInnen werden heute trotz aller medialer Aufregung nur selten als eigenständig handelnde politische Subjekte wahrgenommen.

Umso wichtiger ist es, das „Refugees welcome“ zu re-politisieren. Dazu gehören vor allem Zuhören und Empathie zeigen für die Geflüchteten. Denn mit ihnen kommt das Scheitern der globalen Wirtschafts- und Ressourcenpolitik, des Postkolonialismus, der Nahostpolitik und der Migrationsregimes nach Europa zurück. In unserem Themenschwerpunkt berichten Refugees, welche Ansätze der Selbstermächtigung sie verfolgen und welche Unterstützung sie sich wünschen.

Der südnordfunk – die monatliche Radio-Magazinsendung des iz3w – ergänzt den Themenschwerpunkt mit Podcasts rund um das Thema Refugees. Nachzuhören hier.

Bleiben sie ruhig!

„Wir wissen wie schwierig es für das syrische Volk zur Zeit ist. Wir möchten ihnen helfen dort zu bleiben wo sie sind. Wenn sie wirklich fliehen müssen, gehen sie bitte nach Jordanien, den Libanon oder die Türkei.“

Ob Satire oder nicht – diese Aussage trifft die gegenwärtige Flüchtlingspolitik auf den Punkt…

Wir setzen uns für globale soziale Rechte ein die selbstverständlich für jeden Menschen das Recht auf Leben in Würde und Sicherheit beinhalten. Die oft vorgenommene Unterscheidung zwischen „bloßen Wirtschaftsflüchtlingen“ und Flüchtlingen aus Kriegsgebieten halten wir für falsch. Die Fluchtgründe sind genau wie die Fliehenden sehr vielfältig und allesamt berechtigt. Menschen auf dem Balkan deren Lebensrealität nach der neoliberalen Osterweiterung von Armut, Perspektivlosigkeit und wirtschaftlicher Stagnation geprägt ist, haben das gleiche Recht nach einer Chance in Deutsch-Europa oder auch nur nach einem kurzzeitigem Einkommen zu suchen wie Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern oder aus vom Klimawandel besonders betroffenen Regionen in z.B. Afrika.

Die Flüchtlinge von heute sind die Vorboten eines beginnenden Zeitalters der Migration. Nach dem Willen der verantwortlichen Politiker aus aller Welt sollen die Lasten und negativen Auswirkungen der neoliberalen Politik sozialisiert werden während eine weltweite Elite auf Kosten der ökologischen, sozialen und kulturellen Grundlagen unseres Planeten Profite macht. Flüchtlinge sollen untereinander und vor allem gegen die bereits vorhandene Bevölkerung ausgespielt werden. Nötig ist umso mehr für ein gutes Leben für alle einzutreten!

 

Herbst-Veranstaltungsreihe der medico international Gruppe Tübingen

Wir möchten auf euch auf Veranstaltungen der medico Gruppe Tübingen hinweisen:

Freitag, 9.10.15, 20 Uhr: Emmanuel Mbolela liest aus seinem Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa – Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“

Dienstag, 20.10.15, 20 Uhr: Gesundheitskämpfe und Pflegearbeit in Südafrika – Zwischen Fürsorge & Emanzipation

Alle Veranstaltungen im Schlatterhaus, Tübingen, Österbergstraße 2

Näheres zu Inhalt, Veranstaltern und Referenten hier